Das Prinzip des Nicht-Besitzen-Wollens
Das Prinzip des Nicht-besitzen-Wollens lehrt uns, dass es vor allen Dingen unsere eigene Begierde ist, die anderen Menschen Macht über uns gibt. Auf der Idee des Besitzes beruhen schließlich nicht nur jedes Geschäft und jeder Tausch, sondern natürlich auch jede Strafe. Wenn du nicht tust, was ich dir sage, dann nehme ich dir dieses oder jenes weg. Nicht weil ich deinen Besitz selbst haben möchte oder irgendeine Verwendung für ihn hätte. Sondern einfach, weil ich dadurch Macht über dich bekomme.
Oft reicht es aber auch, anderen Menschen einfach nicht das zu geben, von dem sie glauben, dass es ihnen zusteht. Das muss gar nichts Materielles sein. Auf ein Kompliment, ja sogar auf einen einfachen Gruß nicht zu reagieren, bringt den Gegner kontrollierbar aus der Fassung. Besitzen zu wollen, macht uns berechenbar und erpressbar. Es ist aber nicht der Besitz selbst, sondern die Kraft, mit der wir ihn zu halten suchen, die unsere Gegner gegen uns verwenden können. Über einen Menschen aber, dem man nichts nehmen kann, bekommt selbst der stärkste Gegner keine Macht.